99 Jahre Novemberrevolution


Der 9. November ist wie kein anderes Datum mit der deutschen Geschichte verknüpft. Im Jahre 1938 überfielen die Nazis in der Reichspogromnacht unzählige Jüdinnen und Juden, zerstörten Wohnungen, Geschäfte, Friedhöfe und Synagogen. Hunderte wurden ermordet, zehntausende in Konzentrationslager verschleppt.

Der 9. November ist aber gleichzeitig der Tag, an dem wir uns an den historischen Moment erinnern an dem eine andere Geschichte, eine andere Gesellschaft auch in Deutschland für kurze Zeit praktisch greifbar wurde. Am heutigen Tag, vor genau 99 Jahren, rief Karl Liebknecht vor dem Berliner Stadtschloss das Ende der Hohenzollernmonarchie und die sozialistische Republik aus. Auf einem Lastwagend stehend verkündete er:

„Der Tag der Revolution ist gekommen. Wir haben den Frieden erzwungen. […]. Das Alte ist nicht mehr. Die Herrschaft der Hohenzollern, die in diesem Schloß jahrhundertelang gewohnt haben, ist vorüber. In dieser Stunde proklamieren wir die freie sozialistische Republik Deutschland. Wir grüßen unsere russischen Brüder, die vor vier Tagen schmählich davongejagt worden sind. […] Wir wollen an der Stelle, wo die Kaiserstandarte wehte, die rote Fahne der freien Republik Deutschland hissen!“

Wir schauen dagegen heute auf eine gescheiterte Revolution zurück, im Bewusstsein der Schrecken, die auf ihr Scheitern folgten. Wir wollen daher keine Heldenverehrung und keine tote Geschichtsschreibung. Wir wollen unsere eigene Geschichte reflektieren, um weiter für das Ziel einer befreiten Gesellschaft zu kämpfen.

Alle die Lust haben, sich daran zu beteiligen, sind wie immer herzlich zu unserem jährlichen „Rosa & Karl“-Seminar im Januar eingeladen. Alles weitere dazu findet ihr hier.

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